Berlin. Winterneuzugang Marin Ljubicic wartet noch auf seine große Chance bei Union Berlin. Trotz seiner kurzen Einsatzzeit hat der Stürmer bereits ehrgeizige Ziele vor Augen.
Selbstbewusstes Debüt mit Torerfolg
Als Marin Ljubicic bei der Partie gegen Hoffenheim für Union Berlin eingewechselt wurde, hatte er ein Gefühl: „Ich wusste, dass ich heute ein Tor erzielen werde.“ Der 22-jährige Mittelstürmer, 1,93 Meter groß, kam am letzten Tag der Wintertransferperiode von Linzer ASK zu den Köpenickern – und traf direkt bei seinem Debüt. Doch der Treffer war für ihn mehr als nur ein gelungener Einstand: „Ich hatte einen schmerzlichen Verlust in der Familie und habe für diese Person getroffen.“
Union Berlin setzt große Hoffnungen auf den Kroaten, um die Torausbeute zu verbessern und den Klassenerhalt zu sichern. „Union war die beste Option für mich“, sagt Ljubicic. Über andere Angebote schweigt er, doch eines steht fest: Die Bundesliga war sein Ziel. „Die Herausforderung ist groß, aber genau das wollte ich.“
Anpassung und Lernprozess bei Union
Der Start in Berlin verlief für Ljubicic nach Maß. „Ich hatte nur ein paar Trainingseinheiten hinter mir und hätte nicht gedacht, dass ich direkt im Kader stehen würde. Dann ist das Wunder passiert“, erinnert er sich. Mit seinem ersten Ballkontakt nach der Einwechslung erzielte er das 2:0 beim 4:0-Sieg gegen Hoffenheim. „Noch nie habe ich bei einem Debüt für einen Klub getroffen“, erzählt er stolz.
Doch aktuell befindet sich Ljubicic noch in der Eingewöhnungsphase. Die Abläufe bei Union zu verstehen, das Zusammenspiel mit den neuen Kollegen zu erlernen und sich an das höhere Tempo der Bundesliga anzupassen, steht im Vordergrund. Die rund vier Millionen Euro Ablöse, die Union für ihn bezahlt hat, will er schnellstmöglich mit Leistung rechtfertigen. „Union hat in der Champions League und der Europa League gespielt. Das sind auch meine Ziele“, erklärt er selbstbewusst.
Bundesliga als größte Herausforderung
Ljubicic wusste, dass er die österreichische Bundesliga verlassen musste, um sich weiterzuentwickeln. Doch mit einer Situation wie bei Union Berlin hatte er bisher keine Erfahrung. „Ich habe noch nie gegen den Abstieg gespielt“, sagt er. Weder bei Linz noch bei Hajduk Split war er in eine solche Lage geraten.
Das 0:6 gegen Borussia Dortmund am vergangenen Wochenende war daher eine bittere Erfahrung für ihn. „Das war meine schmerzhafteste Niederlage. Eine große Schande. So eine Viertelstunde darf uns nicht noch einmal passieren“, fordert er mit Blick auf die Schlussphase des Spiels, in der Union komplett einbrach.
Lob für Trainer Steffen Baumgart
Trainer Steffen Baumgart hat klare Vorstellungen, wie das Team aus der Krise kommen soll. „Er hat uns viel eingetrichtert, damit wir wach werden“, verrät Ljubicic. Baumgart sei „strikt“, aber auch kommunikativ. „Der Trainer redet viel mit jedem Einzelnen“, sagt der Kroate, der zwar noch nicht fließend Deutsch spricht, die Sprache aber bereits gut versteht.
Ob Ljubicic am Sonntag (15.30 Uhr, DAZN) gegen Holstein Kiel in der Startelf steht, ist noch offen. Doch für ihn ist eines klar: „Wir müssen drei Punkte holen, um danach weniger Stress zu haben.“ Sein Tor gegen Hoffenheim hat bereits gezeigt, dass er ein ausgeprägtes Gespür für den richtigen Moment besitzt – eine Qualität, die Union Berlin im Abstiegskampf dringend braucht.
Quelle: Neue Berliner Zeitung
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